Donnerstag, 21. Juni 2007

Peter Gabriel - Another Big Time in Hamburg

Nach dem The Who Konzert am Montag ging mein Konzertmarathon am Dienstag bereits weiter, denn diesmal sollte Peter Gabriel sich auf der Freilichtbühne im Hamburger Stadtpark die Ehre geben.

Erstmal nutzte ich aber den Tag und ging nach dem Auschecken aus dem Hotel zum Hafen.

Bei herrlichstem Sonnenschein wanderte ich also die Landungsbrücken entlang, ging durch den Alten Elbtunnel auf die andere Seite der Elbe und genoss die dortige Aussicht, ehe ich mich zu einer Hafenrundfahrt auf eine der zahlreichen Barkassen begab.

Hamburger Hafen - Landungsbrücken

All das habe ich nun zwar schon unzählige Male gemacht, aber irgendwie gehört das für mich zu einem mehrtägigen Aufenthalt in Hamburg einfach dazu.

Als ich am Abend dann wieder auf dem Gelände der Freilichtbühne ankam, war dieses noch erstaunlich leer, so dass ich mich schließlich in der dritten Reihe vor der Bühne wiederfand und vorher sogar noch in Ruhe etwas Essen und Trinken konnte, was mir am Vortag ja leider nicht wirklich vergönnt war.

Um ca. 18:45 Uhr hatte ich dann aber doch noch ein Déjà-Vu, denn erneut begann das Konzert früher als auf der Eintrittskarte angegeben, diesmal aber immerhin tatsächlich mit dem Vorprogramm, welches von Charlie Winston bestritten wurde.

Dessen Musik passte zwar nicht so wirklich zu der von Peter Gabriel, aber sie entpuppte sich doch recht schnell als ein Garant für gute Laune und sommerliche Stimmung, was verbunden mit dem immer noch herrlichen Wetter für eine richtig tolle Atmosphäre sorgte.

Hätte ich genügend Geld dabei gehabt, hätte ich mir sicherlich auch noch die CD von Charlie Winston gekauft, doch die kann man glücklicherweise auch über dessen Website bestellen.

Etwas später war es dann endlich soweit, und Peter Gabriel betrat die Bühne.

Peter Gabriel Peter Gabriel

Gleich zu Beginn machte er mit "The Rhythm Of The Heat" auf eine recht eindrucksvolle Art und Weise klar, dass an diesem Abend alles möglich sein würde und er auch stimmlich in hervorragender Form ist.

Tatsächlich gab es dann auch nur wenige seiner Hits zu hören, dafür jedoch zahlreiche Klassiker, die so manchem langjährigen Fan die Freudentränen nur so in die Augen getrieben haben dürften, denn nie hätte man zuvor wohl damit gerechnet, diese Songs tatsächlich noch einmal live erleben zu dürfen.

Die Auswahl der Songs der aktuellen Tour basiert übrigens auf einem Voting, bei dem die Fans für die Songs abstimmen konnten, die sie gerne einmal live hören würden.

Viele der Songs wurden seit Jahren nicht mehr gespielt und auch nur relativ selten geprobt, so dass der ein oder andere Spielfehler sich dann doch mal einschlich.

Wirklich gestört haben dürfte das aber wohl keinen, genauso wenig wie die Bühnenshow, die im Vergleich zu früheren Touren geradezu schlicht wirkte, eben dadurch aber den Fokus stets auf die Musik und die Band zu lenken vermochte.

Oftmals erzählte Peter Gabriel auch etwas über die Songs, wobei er meist deutsch sprach und den Text von Zetteln ablas.

"Schnappschuss (Ein Familienfoto)" gab es dann sogar in der deutschen Version zu hören, und auch bei "Not One Of Us" ließ er es sich nicht nehmen, einige Zeilen in deutscher Sprache zu singen.

Die Besetzung der Band hat sich seit der letzten Tour bis auf den Platz an den Keyboards glücklicherweise nicht geändert, so dass auch dieses Mal unter anderem der grandiose Tony Levin am Bass und David Rhodes an der Gitarre eindrucksvoll ihr Können unter Beweis stellen konnten.

Tony Levin, Ged Lynch, Peter Gabriel & David Rhodes

Als Peter Gabriel jedoch irgendwann ankündigte, dass der von den Fans am häufigsten gewünschte Song "Mother Of Violence" nun von seiner Tochter Melanie gesungen werden würde, erinnerte sich so mancher wohl an die letzte Tour, bei welcher eben diese nicht gerade mit gesanglichen Großtaten überzeugen konnte.

Doch die positive Überraschung folgte sehr schnell, denn der Gesang von Melanie hat sich erstaunlich verbessert und passte meiner Meinung nach auch wirklich gut zu dem Song.

Melanie Gabriel & Tony Levin

Wer auf Hits gehofft hat, dürfte diesen Abend wohl mit eher zwiespältigen Gefühlen in Erinnerung behalten, denn erst recht spät gab es den ein oder anderen davon dann doch noch zu hören.

Als jedoch bei "In Your Eyes" als letzter Zugabe nochmals Charlie Winston die Bühne betrat und einen Teil des Songs als Duett mit Peter Gabriel sang, waren die meisten aber wohl bereits wieder versöhnt... Wissend, dass sie gerade einem ganz besonderen Konzert beiwohnen durften.

Charlie Winston, Ged Lynch, David Rhodes & Peter Gabriel

Wann erlebt man schließlich schon mal Peter Gabriel in einer derart schönen und intimen Location, dazu noch derartig gut gelaunt und gut bei Stimme?

Sehr sympathisch fand ich auch seinen Lachanfall bei der Vorstellung der Band, als er etwas über Richard Evans erzählte und sich daraufhin nicht mehr einkriegen konnte.

Einige interessante Hintergrundinformationen über das Konzert gibt es übrigens bereits im Peter Gabriel Tourdiary.

Weitere Fotos und Videos, die ich während des Konzertes aufgenommen habe, sind in meinem Webalbum zu finden.

Die komplette Setlist des Konzertes werde ich auch hier wieder als Kommentar zum Beitrag posten.

2 Kommentare:

Spiritchaser hat gesagt…

Hier die Setlist des Konzertes...

The Rhythm Of The Heat
On The Air
Intruder
D.I.Y.
Blood Of Eden
Moribund The Burgermeister
I Don't Remember
No Self Control
Lovetown
Schnappschuss (Ein Familienfoto)
Steam
Mother Of Violence
Humdrum
Big Time
Not One Of Us
Lay Your Hands On Me

Digging In The Dirt
Solsbury Hill

Sledgehammer

In Your Eyes

Anonym hat gesagt…

Hi Spiritchaser,
noch mal ein großes Danke für Deine Fotos !! (Habe selber mit dem Handy welche gemacht, aber die kann man in die Tonne treten.)

Deine Fotos werden für mich sehr schöne Erinnerungen an ein wirklich schönes Konzert sein. Bin immer noch hin und weg, war ein ganz toller Abend in einer unvergleichlichen Atmosphäre.