Donnerstag, 21. Juni 2007

The Who - An Amazing Journey in Hamburg

Am Montag war es soweit, und mein Sommer 2007 Konzertmarathon ging nach dem Genesis Konzert in Hamburg in eine neue Runde.

Diesmal waren es The Who, die auf der Freilichtbühne im Hamburger Stadtpark spielen sollten, für mich übrigens eine der schönsten Open-Air Locations hierzulande.

Hatte es in Hamburg nachmittags noch ordentlich geregnet, so ließ sich rechtzeitig zum Konzertbeginn doch tatsächlich die Sonne wieder blicken... Ein gutes Omen?!

Als ich das Gelände der Freilichtbühne gegen 19:30 Uhr betrat, war ich zuerst noch etwas enttäuscht, als ich einen Zettel entdeckte, auf dem stand, dass die Vorgruppe The Cult nicht spielen würde, denn die hätte ich durchaus gerne einmal live gesehen.

Konzertbeginn sollte laut der Eintrittskarte um 20:00 Uhr sein, also blieb ja noch etwas Zeit, um sich um etwas zu Essen zu kümmern.

Nachdem ich um ca. 19:45 Uhr dann mein Steak in den Händen hielt, hätte ich selbiges vor Schreck fast wieder fallen gelassen, als ich die vertrauten Klänge von "I Can't Explain" vernahm.

Still und heimlich hatten The Who doch tatsächlich bereits die Bühne betreten und auch gleich losgelegt, so dass sich plötzlich zahlreiche Menschen sehr überrascht von den zu der Zeit noch gut gefüllten Ständen zur Bühne bewegten.

Ein Großteil der Stände befindet sich auf dem Gelände der Freilichtbühne nämlich hinter dicht gewachsenen Bäumen, und von dort ist die eigentliche Bühne nicht einsehbar.

Meiner Meinung nach ist es doch etwas unglücklich, wenn erst am Eingang zu lesen ist, dass die angekündigte Vorgruppe nicht spielt, und der Hauptact dann auch noch früher als auf der Eintrittskarte vermerkt mit seinem Auftritt beginnt.

Ich selbst habe zwar das gesamte Konzert gehört (gesehen habe ich es aus oben genannten Gründen jedoch erst ab dem zweiten Song), doch es waren auch viele Besucher dort, die bewusst später kamen, da sie keine Lust auf die Vorgruppe hatten.

All diese Leute hatten somit einen teilweise nicht unerheblichen Teil des Auftritts von The Who verpasst, was bei einem Eintrittspreis von immerhin 75,- € sicherlich nicht so schön ist.

Ein Ehepaar, welches mir nach dem Konzert in der U-Bahn gegenüber saß, hatte jedenfalls ca. 30 Minuten für The Cult und weitere 15 Minuten für die Umbaupause einkalkuliert und kam somit auch erst gegen 20:45 Uhr im Stadtpark an.

Wie die beiden sich gefühlt haben müssen, als sie erfuhren, dass The Who zu der Zeit bereits seit ca. einer Stunde spielten und sie somit knapp die Hälfte des Auftritts verpasst haben, kann ich mir jedenfalls nur allzu gut vorstellen.

Soviel also zum sicherlich nicht optimalen Drumherum, doch das Wichtigste war ja schließlich der Auftritt von The Who.

Routiniert rockten und tobten sich die alten Herren durch ihr Set voller Highlights aus ihrer langen Karriere, aber auch viele Songs des aktuellen Albums kamen zu Gehör, welche live sogar noch erheblich lebendiger und frischer rüberkamen als auf CD.

Bis auf Projektionen auf einer Leinwand im Hintergrund und ein paar bunte Scheinwerfer gab es zwar so gut wie keine Bühnenshow, doch die brauchte es bei einem solch energiegeladenen Auftritt auch nicht wirklich, denn hier stand ganz klar die Musik im Vordergrund.

Etwas schade fand ich es allerdings, dass die anderen Bandmitglieder im Gegensatz zu Sänger Roger Daltrey und Gitarren-Maniac Pete Townshend doch etwas untergingen, denn immerhin standen da z.B. mit Pino Palladino und Zak Starkey (dem Sohn von Ringo Starr, dem Schlagzeuger der Beatles) nicht gerade unbekannte Namen auf der Bühne.

Musikalisch stimmte aber bis auf ein paar anfängliche Gitarrenprobleme (das ist halt live) wirklich alles.

Besonders Pete Townshend hatte viel zu erzählen und sorgte immer wieder für den ein oder anderen Lacher, begeisterte aber natürlich hauptsächlich durch sein grandioses Gitarrenspiel mit zahlreichen seiner berühmt-berüchtigten "Windmühlen".

Von Roger Daltrey hatte man nun ja bereits des Öfteren gehört, dass seine Stimme wohl nicht mehr so richtig mitmachen soll, doch das, was er da in Hamburg abgeliefert hat, war wirklich erstklassiger Gesang.

Bei den Zugaben merkte man ihm zwar an, dass einige Parts ihn wohl zunehmend anstrengten, aber selbst diese klangen dennoch sauber und kraftvoll, und so wie dieser Mann wirbelt wohl auch kein Zweiter sein Mikrofon durch die Gegend, wobei es mit dem Auffangen des selbigen einmal dann aber doch nicht so ganz geklappt hat, was er jedoch mit einem Lächeln quittierte.

Von diesen alten Recken können sich so manche "Ausgeburten" der heutigen Musikszene wahrlich noch das ein oder andere Scheibchen abschneiden.

...Sollte es tatsächlich irgendwo auf dieser Welt einen Jungbrunnen geben, so könnte man fast vermuten, dass Roger Daltrey und Pete Townshend schon einmal dort waren.

Als großer Fan der CSI-Fernsehserien habe ich mich übrigens auch sehr darüber gefreut, dass tatsächlich die Titelsongs aller drei Serien gespielt wurden.

"Who Are You" (CSI: Las Vegas), "Baba O'Riley" (CSI: New York) und "Won't Get Fooled Again" (CSI: Miami)!

Die komplette Setlist des Konzertes gibt es für alle Neugierigen als Kommentar zu diesem Beitrag.

1 Kommentar:

Spiritchaser hat gesagt…

Hier die Setlist des Konzertes...

I Can't Explain
The Seeker
Anyway Anyhow Anywhere
Fragments
Who Are You
Behind Blue Eyes
Real Good Looking Boy
Sound Round
Pick Up The Peace
Endless Wire
We Got A Hit
They Made My Dream Come True
Mirror Door
Baba O'Riley
Relay
Drowned
A Man In A Purple Dress
You Better You Bet
My Generation
Won't Get Fooled Again

The Kids Are Alright
Pinball Wizard
Amazing Journey
Sparks
See Me Feel Me

Tea & Theatre