Wie ja hier nun schon mehrfach zu lesen, war ich gestern in der Tonhalle in Düsseldorf auf dem Konzert von Sting und Edin Karamazov.
Zuerst einmal bin ich wirklich begeistert, dass es tatsächlich geklappt hat, einen Beitrag mit Foto von meinem Platz aus per Handy direkt hier ins Blog zu senden.
Das Konzert begann mit einem Solo-Teil von Edin Karamazov, der klassische Stücke (unter anderem von Bach) mit der Laute interpretierte, und Dank der hervorragenden Akustik der Tonhalle konnte man dabei wirklich jeden noch so leisen Ton deutlich hören.
Nach ca. 20 Minuten erschien dann auch Sting auf der Bühne, um gemeinsam mit Karamazov die Stücke des gemeinsamen "Songs From The Labyrinth" Albums zu interpretieren sowie aus Briefen des elisabethanischen Komponisten John Dowland zu lesen, auf dessen Musik das ganze Konzept basiert.
Viele seiner an das Publikum gerichteten Ansagen und Erklärungen sprach Sting sogar in einem nahezu perfekten Deutsch, was immer wieder zu spontanem Applaus führte.
Wie schon auf dem aktuellen
DVD/CD-Set war seine Stimme auch gestern sehr klar und fassettenreich... Jeder Ton klang absolut sauber und dürfte auch den letzten Kritiker davon überzeugt haben, dass Sting diese Stücke wirklich singen kann.
Um aber auch die mehrstimmig interpretierten Stücke des Studio-Albums entsprechend darbieten zu können, kam mehrfach der achtköpfige Chor Stile Antico zu Sting und Edin Karamazov auf die Bühne, und diese jeweils vier Damen und Herren sind wirklich ein absoluter Gewinn für die Atmosphäre der Stücke.
Leider war der Hauptteil des Konzertes nach ca. 70 Minuten (inkl. des Solo-Teils von Karamazov) schon vorbei, doch es sollten noch ein paar Zugaben folgen, die für viele der Besucher wohl eine ziemliche Überraschung waren.
Nachdem bisher ausschließlich Musik und Texte aus der elisabethanischen Zeit zu hören waren, begann die erste Zugabe mit einer wundervollen Lauten-Version von "Fields Of Gold", begleitet von einer der Sängerinnen des Chores.
Danach kam der Blues-Song "Hellhound On My Trail" von Robert Johnson, welcher eindrucksvoll zeigte, dass man mit der Laute sogar den Blues überzeugend interpretieren kann.
Der Höhepunkt des Abends war jedoch eine unglaublich schöne und sehr lange Version von "Message In A Bottle", welche stellenweise vom Chor begleitet und mit einem nicht enden wollenden Applaus bedacht wurde.
Es folgte jedoch noch eine weitere Zugabe aus dem "Songs From The Labyrinth" Album, ehe Sting, Edin Karamazov und der Chor sich dann scheinbar endgültig vom Publikum verabschiedeten.
Zumindest für Karamazov und den Chor traf das auch tatsächlich zu, doch Sting zeigte sich aufgrund des anhaltenden Applauses erneut auf der Bühne, um acapella noch ein paar Zeilen des (wie er sagte) einzigen ihm bekannten deutschsprachigen Stückes zu singen, nämlich "Die Moritat von Mackie Messer" von Brecht und Weill.
Hier ein aufgrund der Dunkelheit leider recht unscharfes Foto, welches ich während dieser scheinbar ungeplanten Zugabe machen konnte...
Dann ging nach gut 90 Minuten aber auch tatsächlich die Saalbeleuchtung an und ein sehr stiller aber wirklich unvergesslicher Abend zu Ende.
Der heimliche Star des Abends war für mich übrigens Edin Karamazov, der in seinen verschiedensten Lauten oftmals regelrecht zu versinken schien und dessen Finger mit einer Geschwindigkeit über die Saiten rasten und strichen, die manchen Rockgitarristen wohl neidvoll hätten erblassen lassen.
Somit habe ich mir nach dem Konzert auch ohne zu Zögern die
Solo-CD von Karamazov gekauft, welche ausschließlich mit der Laute gespielte Interpretationen klassischer Stücke enthält.
Bereits vor dem Konzert habe ich mir glücklicherweise ein von Sting handsigniertes Exemplar des von mir so geliebten aktuellen DVD/CD-Sets gesichert, wovon bei jedem Konzert nur 50 frisch signierte Exemplare verfügbar sind, welche dann auch erwartungsgemäß innerhalb kürzester Zeit vergriffen waren.